Schiller-Krimis aus Marbach am Neckar

aus der Presse

Mord im Literaturarchiv

16.06.2010

»Schillerhöhe« spielt an Originalschauplätzen in Marbach.


Wer in Marbach lebt und arbeitet, kommt um Friedrich Schiller kaum herum. Auch den Lokaljournalisten Oliver von Schaewen hat der Geburtsort des Dichters inspiriert. Jetzt ist sein erster Krimi mit dem Titel »Schillerhöhe« erschienen.

von: Vanessa Vollmer, aus: Gießener Allgemeine Zeitung 28.2.2009

Das Buch erzählt die Geschichte eines Mordes im Deutschen Literaturarchiv auf der Marbacher Schillerhöhe. Die Bluttat ruft den ebenso sympathischen wie verschrobenen
Kommissar Peter Struve auf den Plan. Gleichzeitig beginnt auch der junge Journalist Luca Santos zu recherchieren.

Die Story hat ein überraschendes Ende. Von Schaewen hat in seinem Erstlingsroman vieles thematisiert, was ihm im Laufe seines zwölfjährigen Arbeitslebens bei einer Marbacher Lokalzeitung tagtäglich begegnet. »Wer hier arbeitet, setzt sich auf jeden Fall mit Friedrich Schiller auseinander«, sagt der 43-jährige Familienvater, der mit seiner Frau und zwei Söhnen in Freiberg am Neckar lebt. Die Idee, ein Buch zu schreiben, hatte der gebürtige Westfale schon länger. Den Entwurf für seinen Krimi verfasste er schließlich während eines Urlaubs in Frankreich. »Handschriftlich und auf losen Papierblättern «, erinnert er sich. Bei der Wahl der Figuren hat sich der Autor viel Zeit gelassen. Luca Santos ist ein ehrgeiziger, junger Journalist, wie er vermutlich in jeder Redaktion vorkommt. Der ermittelnde Kommissar Peter Struve gleicht seinem Schöpfer in vielen Dingen. »Auch ich fliege nicht gerne, liebe Kartoffeln und meine Wanderschuhe«, erzählt von Schaewen.

Dennoch ist Struve nicht gleich von Schaewen. »Etwa die Hälfte sind Eigenschaften von mir, die andere Hälfte habe ich mir ausgedacht «, sagt er. Vielleicht ist es auch das, was den Leser schnell mit den Figuren verbindet. Sie sind authentisch und könnten genauso in Marbach anzutreffen sein. Dass der Krimi in der Geburtsstadt eines der beliebtesten deutschen Dichter spielt, ist übrigens kein Zufall. In Marbach am Neckar wird in diesem Jahr der 250. Geburtstag Friedrich Schillers gefeiert. »Ich wünsche mir, dass sich mit meinem Krimi auch jüngere Leute dem Dichter wieder annähern«, sagt von Schaewen. Denn die Orte im Buch existieren tatsächlich und seien nicht nur der Fantasie entsprungen.

Download: 802_2009-02-28_Giessener_Allgemeine_Zeitung.pdf (559,7 KiB)

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