Schiller-Krimis aus Marbach am Neckar

Glockenstille
Kriminalroman

Erscheinungstermin:
Juli 2014

Seiten: 305
Abb.: 12,0 cm x 20,0 cm
Paperback

ISBN 978-3-8392-1611-8

Glockenstille - Kriminalroman von Oliver von Schaewen
Erhältlich im Buchhandel und online

Glockenstille - Kriminalroman von Oliver von Schaewen im Gmeiner Verlag erschienen

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Glockenstille

Peter Struves dritter Fall

Leseprobe: Kapitel 1 (Seite 7-9)

Der ausgebrannte Kommissar Peter Struve pilgert, doch sein Weg endet abrupt in der Marbacher Alexanderkirche. Die Leiche des Pfarrers Hans-Peter Roloff baumelt im Kirchturm an der Schillerglocke, Struve findet sich vom Messwein vergiftet im Krankenhaus wieder. Als ihn dort nachts ein Killer besucht, rappelt sich Struve auf und ermittelt. In seinen Fokus rücken ein Kirchenoberer und die radikalen Sektenmitglieder der Christuskriegerinnen. Die Lösung des Falles führt aber nur über die Schillerglocke.

"Hört ihr’s wimmern hoch vom Turm?
Das ist Sturm!
Rot wie Blut
Ist der Himmel,
Das ist nicht des Tages Glut!"
(Friedrich Schiller, Das Lied von der Glocke)
Glockenstille - Kriminalroman von Oliver von Schaewen

Glockenstille - das Interview

Die Resonanz auf die beiden ersten Schiller-Krimis war ermutigend. Und ich habe meine Figuren gern: Ich konnte meinen Ermittler Peter Struve nicht einfach in der Versenkung verschwinden lassen.

Ein Schriftsteller braucht Zeit, um einen guten Roman zu schreiben. Das gilt auch für Krimis, auch wenn sie eher unterhaltsam sind und als leichte Kost gelten. Ich habe meine Geschichte immer wieder überdacht und reifen lassen.

Und ob! Der Pfarrer wird ja schließlich nicht an einem x-beliebigen Baum aufgeknüpft, sondern an der Schillerglocke, die noch dazu in einer wunderschönen Kirche hängt. Der Theologe, der Marbacher Lokaljournalist und der Schiller-Adaptor, das sind alles Teile meiner realen Persönlichkeit. Der Pfarrer ist fiktiv – aber als literarische Erfindung auf jeden Fall auch ein Teil meiner selbst.

Verdammt noch mal: Ja! Aber ich hoffe, der reale Pfarrer trägt’s mit Fassung, er ist ein prima Kerl und hat die Größe hat zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden. Grundsätzlich gilt aber wie bei allen meinen Krimis: Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.

In der Tat, mein Verbrecher hat ein gewisses Mitteilungsbedürfnis. Das darf man ihm nicht verübeln, er nutzt diesen Kanal auch, um von sich abzulenken.

Paradoxerweise sehr wichtig, auch wenn ich eigentlich weg will von den reinen Ermittlerstücken. Aber hier liegt es an der literarischen Vorlage: Schiller Lied von der Glocke eignet sich anders als die Dramen nicht so sehr als Vorlage für eine Erzählung. Deshalb rückt die Glocke in den Mittelpunkt – und das was bestimmte Menschen mit ihr anstellen.

Nein, ganz gewiss nicht. Man müsste dann eine ganz andere Geschichte schreiben. „Glockenstille“ ist ein unterhaltsames Stück, in dem einige Problemfelder des Katholizismus den inhaltlichen Rahmen für die Aufklärung des Mordes bilden.

Ich denke, der Umgang mit sexuellem Missbrauch oder der Rolle der Frau in der katholischen Kirche ist ja schon reichlich diskutiert worden. Mein Krimi bietet da keine neuen Erkenntnisse. Ich strebe bewusst keine Vertiefung dieser Themen an. Allerdings könnte das Thema Sekten in der katholischen Kirche durchaus an Bedeutung gewinnen. Gruppen wie Opus Dei haben ja lange Zeit in Rom eine starke Lobby bei den Päpsten gehabt. Ich frage mich schon länger, ob diese Begünstigung von höchster Stelle nicht in einem gewissen Widerspruch zu der Tatsache steht, dass das Binnenleben solcher Gruppen alles andere als transparent ist.

Ich habe in meinem Roman selbst einen Orden gegründet: die Christuskriegerinnen. Julia, die Freundin des Journalisten Luca Santos, gerät in die Fänge dieses Emanzenordens. Es geht mir darum, anklingen zu lassen, wie unter dem Deckmantel der Religiosität manipulativ mit Menschen umgegangen wird.