aus der Presse
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Krimi-Häppchen machen Lust auf mehr
Autorenlesung bei den Marbacher Weingärtnern
14.09.2020Rund 70 Gäste waren bei der Premierenlesung von „Liebestrug“ von Oliver von Schaewen mit dabei. Von Sabine Armbruster
Quelle: www.marbacher-zeitung.de
Marbach - Lesungen können eine recht dröge Angelegenheit sein. Ganz anders die Lesung Oliver von Schaewens am Samstagabend bei den Weingärtnern Marbach, die sich als ausgesprochen kurzweilig darbot und in fein dosierten Krimi-Häppchen Lust auf mehr machte. Dabei war die Veranstaltung gleich eine doppelte Premiere: Es war das erste Mal, dass der neu erschienene Krimi „Liebestrug“ einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt wurde – und zugleich das erste Mal, dass bei den Marbacher Winzern eine Autorenlesung stattgefunden hat. Sonst hat man es dort mehr mit der Weinlese, wie Annette Fiss stellvertretend für die Gastgeber in schönster Doppeldeutigkeit anmerkte.
„Keiner von Ihnen darf einschlafen“, formulierte Oliver von Schaewen gleich zu Beginn sein Ziel, das er mühelos erreichen sollte. Wie in seinen drei bisher erschienenen Krimis hat sich der Autor, der vielen auch als Lokalredakteur der Marbacher Zeitung bekannt sein dürfte, erneut eines Schiller-Werks angenommen und dessen Thematik zeitgemäß in die Gegenwart transferiert.
Schon in der Schule habe ihn diese Möglichkeit fasziniert, verriet von Schaewen. Im Fall von „Liebestrug“ wird das Kernthema von „Kabale und Liebe“ verarbeitet: Liebe über Standesunterschiede hinweg. Fans des westfälischen Kommissars Peter Struve, der zentralen Figur aller Krimis von Schaewens, erfahren dabei gleich zu Beginn einiges über dessen Vergangenheit. Denn der Roman beginnt mit einer Rückblende auf eine zunächst glückliche, durch eine Zwangstrennung dann aber unglückliche Liebe Struves zur türkischen Schulkameradin Sengül. Fast 40 Jahre später muss sich Struve nach seiner Entlassung aus dem Polizeidienst als Detektiv in einem Ludwigsburger Einkaufszentrum seinen Lebensunterhalt verdienen. Und selbst der ist bedroht, weil man ihn eigentlich wegrationalisieren möchte. Aber immerhin ist Struve frisch verliebt – in die Buchhändlerin Carina.
Vor diesem Hintergrund entwickelt sich die Handlung: Darin geht es um schlecht bezahlte Ladenangestellte, um den Versuch einer Betriebsratsgründung durch Struve und um einen Mord an jemandem, der Jahre zuvor schon einmal so einen Gesamtbetriebsrat gründen wollte. Als Verdächtiger galt damals ein Flüchtling, der im Einkaufszentrum arbeitete und ebenfalls mit Buchhändlerin Carina liiert war. Aber wurde er zu Recht an den Pranger gestellt? Diese Frage lässt Struve keine Ruhe, und er beginnt zu ermitteln . . .
Jeweils 20 Minuten dauerten die drei Lesungs-Blöcke. Passend zum Text führte Ralf Glenk jeweils stimmgewaltig und mit virtuos gespielten Gitarre ein. Ein Stück weit musikalisch war auch die Lesung selbst. Von Schaewen las mit diversen Stimmen und Akzenten, die Rückblende zu Beginn wurde mit verteilten Rollen vorgetragen. Zwischendurch bot der feine Sprachwitz des Autors auch immer wieder Grund zum Lachen. Und so ist es kein Wunder, dass die Frage „Sind Sie interessiert noch zu erfahren, wie es an dem Abend weiterging?“ vom Publikum bejaht wurde und von Schaewen noch ein letztes Appetithäppchen aus seinem jüngsten Krimi servierte.
Der Roman „Liebestrug: Intrigenspiel am Neckar“ von Oliver von Schaewen ist im Gmeiner Verlag erschienen und trägt die ISBN 978-3839227299.
„Keiner von Ihnen darf einschlafen“, formulierte Oliver von Schaewen gleich zu Beginn sein Ziel, das er mühelos erreichen sollte. Wie in seinen drei bisher erschienenen Krimis hat sich der Autor, der vielen auch als Lokalredakteur der Marbacher Zeitung bekannt sein dürfte, erneut eines Schiller-Werks angenommen und dessen Thematik zeitgemäß in die Gegenwart transferiert.
Schon in der Schule habe ihn diese Möglichkeit fasziniert, verriet von Schaewen. Im Fall von „Liebestrug“ wird das Kernthema von „Kabale und Liebe“ verarbeitet: Liebe über Standesunterschiede hinweg. Fans des westfälischen Kommissars Peter Struve, der zentralen Figur aller Krimis von Schaewens, erfahren dabei gleich zu Beginn einiges über dessen Vergangenheit. Denn der Roman beginnt mit einer Rückblende auf eine zunächst glückliche, durch eine Zwangstrennung dann aber unglückliche Liebe Struves zur türkischen Schulkameradin Sengül. Fast 40 Jahre später muss sich Struve nach seiner Entlassung aus dem Polizeidienst als Detektiv in einem Ludwigsburger Einkaufszentrum seinen Lebensunterhalt verdienen. Und selbst der ist bedroht, weil man ihn eigentlich wegrationalisieren möchte. Aber immerhin ist Struve frisch verliebt – in die Buchhändlerin Carina.
Vor diesem Hintergrund entwickelt sich die Handlung: Darin geht es um schlecht bezahlte Ladenangestellte, um den Versuch einer Betriebsratsgründung durch Struve und um einen Mord an jemandem, der Jahre zuvor schon einmal so einen Gesamtbetriebsrat gründen wollte. Als Verdächtiger galt damals ein Flüchtling, der im Einkaufszentrum arbeitete und ebenfalls mit Buchhändlerin Carina liiert war. Aber wurde er zu Recht an den Pranger gestellt? Diese Frage lässt Struve keine Ruhe, und er beginnt zu ermitteln . . .
Jeweils 20 Minuten dauerten die drei Lesungs-Blöcke. Passend zum Text führte Ralf Glenk jeweils stimmgewaltig und mit virtuos gespielten Gitarre ein. Ein Stück weit musikalisch war auch die Lesung selbst. Von Schaewen las mit diversen Stimmen und Akzenten, die Rückblende zu Beginn wurde mit verteilten Rollen vorgetragen. Zwischendurch bot der feine Sprachwitz des Autors auch immer wieder Grund zum Lachen. Und so ist es kein Wunder, dass die Frage „Sind Sie interessiert noch zu erfahren, wie es an dem Abend weiterging?“ vom Publikum bejaht wurde und von Schaewen noch ein letztes Appetithäppchen aus seinem jüngsten Krimi servierte.
Der Roman „Liebestrug: Intrigenspiel am Neckar“ von Oliver von Schaewen ist im Gmeiner Verlag erschienen und trägt die ISBN 978-3839227299.